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Engelstrompete (Brugmansia spp.)


Engelstrompeten, auch bekannt als Brugmansia spp., sind beeindruckende und exotische Pflanzen, die mit ihren wunderschönen, trompetenförmigen Blüten und ihrem starken Duft jeden Betrachter in ihren Bann ziehen. Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und sind in Südamerika beheimatet. Dort wachsen sie vor allem in den Anden, aber auch in einigen tropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas.


Die Geschichte von Engelstrompeten lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Christopher Kolumbus soll sie bei seiner Rückkehr aus der neuen Welt mitgebracht haben. Doch erst im 19. Jahrhundert wurden sie von dem Botaniker Alexander von Humboldt und dem Pharmakologen Friedrich Sertürner genauer untersucht. Während von Humboldt ihre Schönheit bewunderte, entdeckte Sertürner, dass die Pflanze eine halluzinogene Wirkung hat. Diese Entdeckung machte die Engelstrompete zu einer beliebten Pflanze in der "Hexenszene" und führte dazu, dass sie in einigen Ländern als verbotenes Betäubungsmittel eingestuft wurde.


In der Symbolik steht die Engelstrompete für Verführung und Sinnlichkeit. Dies ist auf ihre betörenden Blüten und den beeindruckenden Duft zurückzuführen. In einigen Kulturen gilt sie auch als Symbol für spirituelle Ekstase und Erleuchtung.


In der Mythologie der indigenen Völker Südamerikas spielt die Engelstrompete eine wichtige Rolle. Sie wird mit der Göttin der Liebe und des Friedens in Verbindung gebracht und soll angeblich eine Verbindung zur spirituellen Welt herstellen können.


Die ideale Wachstumsbedingung für Engelstrompeten ist ein sonniger Standort mit etwas Schatten am Nachmittag. Sie bevorzugen leicht saure Böden, die gut durchlässig und feucht, aber nicht nass sind. In tropischen Gegenden können sie das ganze Jahr über im Freien angebaut werden, in kälteren Regionen sollte sie jedoch im Winter in Innenräumen überwintern.


Die Pflege von Engelstrompeten ist relativ einfach. Sie benötigen regelmäßiges Gießen, besonders in heißen Sommertagen, um den Boden immer feucht zu halten. Im Winter sollte man das Gießen reduzieren, um Staunässe zu vermeiden. Auch alle zwei Wochen düngen ist empfehlenswert, damit die Pflanze ausreichend Nährstoffe für die prächtigen Blüten hat.


Wie jede Pflanze können auch Engelstrompeten von Schädlingen befallen werden. Besonders häufig sind Blattläuse, Spinnmilben und Thripse. Sollte man einen Befall bemerken, ist eine schnelle Bekämpfung wichtig. Hierfür gibt es verschiedene Hausmittel, wie eine Seifenlauge oder ein Sprühmittel aus Knoblauchextrakt, die die Schädlinge abwehren sollen. Bei einem starken Befall sollte man jedoch auf spezielle Insektizide zurückgreifen.


Insgesamt ist die Engelstrompete eine faszinierende Pflanze, sowohl in ihrer Ästhetik als auch in ihrer Geschichte und Symbolik. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kann sie zu einem beeindruckenden Highlight in jedem Garten oder Zimmer werden. Doch sollte man beachten, dass sie aufgrund ihrer giftigen Inhaltsstoffe nicht in Reichweite von Kindern oder Haustieren stehen sollten.