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Jakobstaler


Jakobstaler sind eine spezielle Art von Münzen, die ihren Namen dem heiligen Jakobus dem Älteren, einem der zwölf Apostel, verdanken. Sie wurden hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert in mehreren Ländern Europas geprägt. Diese Münzen sind in der Regel aus Silber, haben einen Durchmesser von etwa 2,5 cm und wiegen zwischen 26 und 30 Gramm.


Die Geschichte der Jakobstaler reicht zurück bis ins Mittelalter, als Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela reisten und dabei auch den Kreuzpunkt der Pilgerstraßen in Deutschland berührten. Da der Jakobsweg eine der bekanntesten und meistbegangenen Pilgerrouten war, entstanden zahlreiche Pilgerstätten und Wallfahrtsorte entlang des Weges. Diese waren für die Pilger oft mit hohen Kosten verbunden, weswegen sie oft Jakobstaler als Zahlungsmittel nutzten. In der Folge verbreiteten sich die Münzen immer weiter und wurden zu einem wichtigen Bestandteil des Pilgerweges.


Die Symbolik der Jakobstaler ist sehr vielfältig und reicht von religiösen Motiven wie dem Jakobskreuz oder dem Heiligen selbst, bis hin zu mythologischen Darstellungen wie der Palme, die für den Sieg über den Tod steht und somit auch für die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Auf der Rückseite der Münzen findet man oft auch Wappen oder andere Symbole, die für den jeweiligen Herrscher oder die Region stehen, in der die Münze geprägt wurde.


In der Mythologie haben Jakobstaler eine ähnliche Bedeutung wie der Jakobsweg selbst. Sie werden als Glücksbringer und Schutzmittel auf Reisen angesehen und sollen den Pilger auf seinem Weg schützen. Dieser Glaube hat dazu geführt, dass Jakobstaler bei Pilgern besonders beliebt waren und oft als Andenken oder zur Erinnerung an die Pilgerreise aufbewahrt wurden.


Der Großteil der geprägten Jakobstaler stammt aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Sie wurden an verschiedenen Orten entlang des Jakobsweges ausgegeben, wie zum Beispiel in Lübeck, Bremen oder Köln. Heute sind sie vor allem bei Sammlern begehrt, aber auch als Glücksbringer und Erinnerungsstücke werden sie weiterhin genutzt.


Um die Jakobstaler in gutem Zustand zu erhalten, ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Da sie aus Silber bestehen, sollten sie vor Feuchtigkeit und Oxidation geschützt werden. Es empfiehlt sich daher, sie in speziellen Münzkapseln aufzubewahren. Sollte sich an den Münzen dennoch ein Grünspan bilden, kann dieser vorsichtig mit einem Silberputztuch entfernt werden.


Münzschädlinge wie der Silberfisch oder der Kleidermottel können ebenfalls ein Problem für Jakobstaler darstellen. Um dies zu verhindern, sollten die Münzen regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gemeinsam mit Lavendel oder Zedernholz aufbewahrt werden, um die Schädlinge fernzuhalten. Bei einem Befall können die Münzen zunächst gründlich gereinigt und anschließend in einem verschlossenen Beutel mit Kieselgur gelagert werden, um die Schädlinge abzutöten.


Insgesamt haben Jakobstaler nicht nur einen historischen und kulturellen Wert, sondern sind auch für Münzsammler und Pilger von Bedeutung. Sie erzählen von einer Zeit, in der der Jakobsweg noch eine sehr bedeutende religiöse Pilgerroute war und sind somit auch ein Stück europäischer Geschichte.