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Rhabarber


Rhabarber ist eine Pflanze, die auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt. Doch bei näherer Betrachtung erfährt man schnell, dass sie viel mehr zu bieten hat als nur grüne Blätter und Stängel. Ihren Namen verdankt die Pflanze dem lateinischen Wort "rhabarbarum", was übersetzt so viel wie "Auswandererwurzel" bedeutet. In der Tat hat der Rhabarber eine lange Geschichte und war in der Vergangenheit ein wichtiger Bestandteil der Küche und Medizin.


Schon im alten China wurde Rhabarber als Heilmittel gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Im Mittelalter gelangte die Pflanze dann über die Seidenstraße nach Europa und wurde auch hier für ihre medizinischen Wirkungen geschätzt. In der Küche fand Rhabarber ab dem 17. Jahrhundert immer mehr Verwendung, vor allem als Zutat für Kompotte, Saucen oder Kuchen. Heute gehört sie zu den beliebtesten Gemüsesorten in Europa und den USA.


In einigen Kulturen hat Rhabarber auch eine symbolische Bedeutung. In China steht sie für Langlebigkeit und wird oft als Glücksbringer verschenkt. Im englischen Sprachraum gibt es sogar den Ausdruck "to talk rhubarb", der so viel bedeutet wie "großen Unsinn reden". Die Herkunft dieser Redewendung ist nicht eindeutig geklärt, doch es wird vermutet, dass sie sich auf die Nutzung von Rhabarber als Ersatz für Tabak während des Zweiten Weltkriegs bezieht.


In der Mythologie ist Rhabarber ebenfalls von Bedeutung. Im antiken Griechenland wurde die Pflanze der Göttin Demeter, der Schutzgöttin der Erde und des Ackerbaus, geweiht. Auch in der nordischen Mythologie spielt sie eine Rolle, dort ist sie ein Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt.


Die ideale Lage für Rhabarber ist ein sonniger bis halbschattiger Platz mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Die Pflanze kann sowohl im Garten als auch im Topf auf dem Balkon angebaut werden. Wichtig ist, dass der Boden regelmäßig gelockert und mit Kompost oder Dünger angereichert wird.


Die Pflege von Rhabarber ist relativ einfach. Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden, danach ist sie recht trockenheitstolerant. Das Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden, damit der Rhabarber genügend Platz und Nährstoffe erhält. Eine mulchende Schicht aus Stroh oder Kompost kann dabei helfen, Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu reduzieren.


Leider ist Rhabarber auch anfällig für Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken. Diese können durch handpflücken oder den Einsatz von natürlichen Mitteln wie Brennnesseljauche oder Knoblauch bekämpft werden. Chemische Bekämpfungsmittel sollten vermieden werden, da sie nicht nur den Schädlingen, sondern auch den nützlichen Insekten schaden können.


Insgesamt ist Rhabarber eine vielseitige und pflegeleichte Pflanze, die nicht nur im Garten, sondern auch in der Küche und in der Mythologie eine wichtige Rolle spielt. Mit etwas Aufmerksamkeit und Pflege kann man sich jedes Jahr auf eine reiche Ernte freuen und vielleicht sogar das ein oder andere Geheimnis der Rhabarberpflanze entdecken.